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Die Präriehunde erzählen

Früher einmal hatten wir nur eine kleine Wohnung, aber inzwischen ist die Familie so groß geworden, dass wir ausgebaut haben. Das war aber gar nicht so einfach, schließlich muss auch immer auf die richtige Wohngegend und die passenden Nachbarn geachtet werden. Wer will schon seine Nase aus dem Eingangsloch stecken und sich dabei einem Wolf Aug in Aug gegenüber sehen?

Black-tailed Prairie Dog

Cynomys ludovicianus

Schlaue Untermieter

„Schau dort, ein Erdmännchen!“ bekommt man häufig zu hören, wenn eifrige Wächter aufgerichtet auf den Kratern der Eingänge sitzen und hochkonzentriert nach Feinden Ausschau halten. Dabei handelt es sich allerdings um eine Verwechslung – sind Präriehunde doch nordamerikanische Nagetiere und keine afrikanischen Raubtiere! Sie zählen zur Erdhörnchen-Verwandtschaft und sind somit mit dem europäischen Ziesel und dem Murmeltier verwandt.

Die Nager sind Bewohner der amerikanischen Kurzgras-Prärien. In der Tierwelt Herberstein kümmern sie sich allerdings nicht um Kontinent-Grenzen. Schlau genug, um zu wissen, dass ihnen Huftiere nichts antun, sind sie aus ihrem eigentlichen Gehege ausgezogen und genießen die Annehmlichkeiten in den Gemeinschaftsgehegen der asiatischen Antilopen und Hirsche oder der Bergzebras und Gnus.

Da Hörnchen sehr kurzes Gras bevorzugen, um einen besseren Überblick zu bewahren, profitieren sie von den grasfressenden Mitbewohnern. Wenn die Tage kürzer werden, kann man sie bei eifrigen Wintervorkehrungen beobachten.

Auch hierbei bedienen sie sich ausgiebig bei ihren Vermietern. Das Maul vollgestopft mit stibitztem Heu oder von Enten und Gänsen fallen gelassenen Federn machen sie sich daran, ihre Kammern auszupolstern.

Schwarzschwanz-Präriehunde halten lediglich Winterruhe an besonders unwirtlichen Tagen und keinen festen Winterschlaf. Sie wachen regelmäßig auf, um zu fressen, und stecken dann auch hin und wieder ihre Köpfe aus den Löchern.

Meister des Städtebaus

Bei der großen Anzahl von Bauen in einer Kolonie spricht man regelrecht von einer Präriehund-Stadt. Sie kann mehrere Tausend, wenn nicht sogar Millionen Einwohner haben. In den einzelnen Bauen herrscht allerdings geschlossene Gesellschaft.

Nur den Mitgliedern der eigenen Familie, die aus mehreren Weibchen, ein oder zwei territorialen Männchen und dem Nachwuchs besteht, wird Einlass gewährt. Junge Männchen verlassen im Alter von 2 Jahren die Familie, die Weibchen dürfen bleiben.

Schon gewusst?

Den ersten Teil des Namens „Präriehund“ bekamen die Erdhörnchen aufgrund ihres Lebensraums, den zweiten Teil wegen der Warnrufe, die sie bei Gefahr von sich geben.
Präriehund
Präriehund
Präriehund
Präriehund
Präriehund
Präriehund
Präriehund
OrdnungNagetiere
FamilieHörnchen
VerbreitungSüd-Kanada bis Nord-Mexiko
Lebensraum
Gras- und Buschland, SavanneWüste, HalbwüsteKulturland, Siedlungsgebiet, Garten, Park
Gras- und Buschland, Savanne, Wüsten und Halbwüsten
Nahrung
Pflanzenfresser
hauptsächlich Gräser
Aktivität
tagaktiv
Präriehunde sind tagaktive Tiere
Gewicht0,7 - 1,7 kg
GrößeKörperlänge 35 - 42 cm
Lebensdauer8 Jahre
FortpflanzungNach einer Tragzeit von 1 Monat kommen 1 - 6 Junge zur Welt, die nach 35 Tagen die Augen öffnen. Präriehunde bleiben etwa 2 Jahre bei ihren Eltern und werden mit 3 Jahren geschlechtsreif.
Gefährdung
Stufe 1
Präriehunde sind nicht gefährdet
FeindeGreifvögel, Schwarzfußiltis, Klapperschlangen, Mensch

Präriehunde

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