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Die Waschbären „Harry“ und „Loyd“, ca. 3,5 Jahre alt

Waschbären stehen daher seit 2014 auf der EU-Liste der invasiven Arten und unterliegen somit strengen Auflagen hinsichtlich ihrer Haltung. In privater Hand ist diese seither verboten, auch Zoos müssen strenge Auflagen erfüllen, so ist eine Haltung nicht nur meldepflichtig, sondern es wird von jeder zoologischen Einrichtung eine eigene Bewilligung dafür benötigt.

Auch die beiden Waschbären der Tierwelt Herberstein stammen aus privater Hand, nach der Abnahme durch die zuständige Bezirkshauptmannschaft wurden sie an den Tierpark abgegeben.

Die erste Zeit verbrachten die beiden laut Papieren männlichen Tiere in Quarantäne, um zum einen sicherzustellen, dass sie keine Krankheiten in den Zoo einschleppen und zum anderen, um sie behutsam an ihre neue Umgebung und die neuen Betreuer zu gewöhnen. Danach wurden sie in unmittelbarer Nähe zu den Bisons in einer eigens errichteten Anlage untergebracht. Das Gehege wurde mit allem ausgestattet, was das Waschbärherz höherschlagen lässt: einem kleinen Teich, Klettermöglichkeiten, Höhlen und Verstecken, Spielzeug und vielen Beschäftigungsmöglichkeiten.

Die einzigen, die nicht mitspielen wollten, waren allerdings die Waschbären, sobald sich jemand dem Gehege näherte, waren „Harry“ und „Loyd“, so wurden die beiden von ihren Betreuern getauft, auch schon in ihrem Häuschen verschwunden und blieben dort, allen Versuchen zum Trotz, sie mit Leckerbissen herauszulocken. Auch während der Mondscheinführungen, bei denen sie als dämmerungs- und nachtaktive Tiere ja gut sichtbar sein sollten, glänzten sie meist durch Abwesenheit. Nur mit viel Glück konnte ein Blick auf sie erhascht werden, wenn sie sich, durch den plötzlichen Besuch überrascht, in aller Eile in ihr Haus zurückzogen.

Um sicherzustellen, dass es den beiden scheuen Tieren trotzdem an nichts mangelt, wurden sie einem Gesundheitscheck durch den Tierarzt unterzogen. Nach dem Fang mittels Kescher und einer Narkose wurden die Tiere gewogen, gechippt und geimpft und auch das Gebiss begutachtet. Dabei stellte sich dann bereits heraus, dass die Tiere keineswegs, wie vom Vorbesitzer behauptet, aus einem Wurf stammen, sondern ganz eindeutig unterschiedlich alt sind.

Die größte Überraschung wartete allerdings noch ….

P.S. Inzwischen heißen die Beiden „Thelma“ und "Louise“!

Und nachdem nun das Verwirrspiel um ihr Geschlecht beendet ist, tauen sie langsam auf, sind vermehrt in ihrem Gehege unterwegs und auch für Besucher öfter sichtbar.

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