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Die Zweifinger Faultiere erzählen

Wir gehören zu den Tierparkbewohnern, die sich genauso verhalten, wie es unsere Besucher erwarten: wir verschlafen den Großteil des Tages. In Action sind wir meistens nachts, bei den Mondscheinführungen gehören wir zu den großen Stars. Aber mal unter uns: gibt es etwas schöneres, als mit dem Kopf in der gefüllten Futterschüssel einzuschlafen und beim Aufwachen sofort herzhaft in eine Gurke beißen zu können?

Two-toed Sloth

Choloepus didactylus

Der Name ist Programm

Hoch oben über den Köpfen seiner Mitbewohner tummelt sich im Südamerikahaus ein seltsames Tier – obwohl „tummeln“ vielleicht etwas übertrieben ist, denn schnell geht bei einem Zweifinger Faultier fast gar nichts!

Die meiste Zeit des Tages verbringt es kopfunter hängend an einem Seil oder in einer der Schlafboxen an den Wänden. Dabei hält es sich mit den langen, gebogenen Krallen fest. Im Dauerschlaf – bis zu 20 Stunden lang - würde es im Freiland natürlich zur leichten Beute für Raubtiere werden, wenn es nicht einen Trick auf Lager hätte: In seinem Fell wachsen Blaualgen, die das Faultier als ein großes Bündel Flechten erscheinen lassen und es somit als Beutetier uninteressant machen.

Den Boden sucht ein Faultier nur ganz selten auf: normalerweise nur um Kot abzusetzen. Dort, wo allerdings ganze Wälder abgeholzt wurden und der Weg von einem Baum zum nächsten im Geäst nicht mehr möglich ist, ist das Faultier gezwungen, manche Wegstrecken auch auf dem Boden zurückzulegen. Dabei bietet es allerdings einen mitleiderregenden Anblick, bewegt es sich doch äußerst unbeholfen auf den Handgelenken und Unterarmen fort.

Schon gewusst?

Den Scheitel trägt das Faultier nicht wie andere Säugetiere auf dem Rücken, sondern auf dem Bauch, was das Abfließen des Regenwassers erleichtert, wenn es kopfüber an einem Ast hängt.

Zweifinger-Faultier
Zweifinger-Faultier
Zweifinger-Faultier
Zweifinger-Faultier
Zweifinger-Faultier
Zweifinger-Faultier
Zweifinger-Faultier
OrdnungZahnarme
FamilieZweifingerfaultiere
Verbreitungnördliches Südamerika bis Brasilien nördlich des Amazonas
Lebensraum
immergrüner Regenwald
Von feuchten tropischen Regenwäldern im Tiefland des Amazonasbeckens bis in Nebelwälder in Höhen von ca. 2400 Metern
Nahrung
Pflanzenfresser
Blätter, Knospen, Früchte und Beeren
Aktivität
nachtaktivdämmerungsaktiv
Faultiere sind dämmerungs- und nachtaktiv
Gewicht4 - 10 kg
GrößeKörperlänge 50 - 85 cm
Lebensdauerbis 40 Jahre
FortpflanzungWeibchen werden mit etwa 3 Jahren, Männchen erst mit 4-5 Jahren geschlechtsreif. Ganzjährige Paarungszeit, nach einer Tragzeit von 7-10 Monaten (Keimruhe) bringt das Weibchen ein Jungtier zur Welt. Dieses klettert aktiv auf den Bauch der Mutter, wo es die nächsten 9-10 Monate verbringt. Mit etwa 5 Monaten wird es entwöhnt. Ausgewachsen ist es mit ca. 2,5 Jahren.
Gefährdung
Stufe 1
nicht gefährdet; in europäischen Zoos im ESB
FeindeJaguar, Nasenbär, Anakonda, Harpyie, Mensch

Firmenpatenschaften

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