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Der Mandrill erzählt

„Sind die Farben wirklich echt? Der ist doch nur geschminkt! Schau, am Popo ist er auch blau und rot…“ Solche Sachen bekomme ich tagtäglich zu hören. Da wird man mit der Zeit doch etwas grummelig. Kein Wunder, dass ich mich meist im Hintergrund halte und auch manchmal meine Zähne zeige. Wenn es ums Futter geht, bin ich aber die Nummer eins. Das haben meine Mitbewohner inzwischen zwar verstanden, trotzdem versuchen sie immer noch, mit meinen Bananen abzuhauen. Aber ein Blick von mir genügt und die Banane gehört mir!

Mandrill

Mandrillus sphinx

Der Bunteste unter den Säugetieren

Der durchdringende Blick eines Mandrill-Männchens lässt einem nahezu das Blut in den Adern gefrieren. Gähnt er dazu auch noch herzhaft, so macht er unmissverständlich klar: „Mit mir ist nicht zu spaßen!“.  Zum Vorschein kommen nämlich die bis zu 6,5 cm langen Eckzähne – seine äußerst wirksamen Kampfwaffen. Somit zählt er zu den gefährlichsten Tieren in der Tierwelt Herberstein.

Der Kopf weist eine überproportionale Größe auf, welche nicht etwa auf ein besonders großes Gehirn, sondern auf seine kräftigen Kiefer zurückzuführen ist. Der furchteinflößende Gesichtsausdruck wird zudem durch mächtige Augenbrauen-, viel mehr aber noch durch die Backenwülste verstärkt, welche dem Mandrill zu dem Namen „Backenfurchenpavian“ verhalfen.

Zudem leuchten diese Wülste blau und bilden einen wunderbaren Kontrast zur knallroten Nase. Abgerundet wird das Erscheinungsbild durch einen goldgelben Kinnbart. Die bunte Gesichtsfärbung wirkt wie eine abschreckende Kriegsbemalung auf Konkurrenten. Sie demonstriert eine umso größere Kampfkraft und Stärke, je intensiver sie ausfällt.

Auch die Hinterseite leuchtet in den Farben rot, blau und purpur. Man nimmt an, dass dieses Merkmal von den Gruppenmitgliedern auch als Orientierungshilfe im dichten Urwald herangezogen wird, wenn sie ihre täglichen Streifzüge unternehmen, um auf Nahrungssuche zu gehen.

Affen-WG

Unsere Mandrillfamilie teilt sich das großzügige Gehege mit einer Horde Grüner Meerkatzen. Beide Tierarten profitieren von dieser Gemeinschaftshaltung. So kann man zum Beispiel die Jungtiere beim gemeinsamen Spiel oder die Erwachsenen bei kleineren Futterstreitigkeiten beobachten.

Nicht nur der Alltag ist spannender, auch das Platzangebot ist so wesentlich größer. Sollte es einmal zu Unstimmigkeiten mit dem Mandrill-Oberhaupt kommen, so verschwinden die wesentlich flinkeren Meerkatzen einfach blitzschnell in die sicheren Baumwipfel.

Im Innengehege befindet sich ein abgetrennter Bereich, bei dem die Größe der Durchgänge zum Gemeinschaftsraum kein Durchschlüpfen der erwachsenen Mandrills zulässt.

Schon gewusst?

Mandrills sind Allesfresser und fressen so ziemlich alles, was ihnen vor die Nase kommt – von Früchten und Blättern bis hin zu Insekten und kleineren Wirbeltieren. Um genügend Nahrung zu finden, unternehmen sie täglich bis zu 4,5 km lange Streifzüge.
Mandrill
Mandrill
Mandrill
Mandrill
Mandrill
OrdnungAffen
FamilieBackentaschenaffen
Verbreitungwestliches Zentralafrika (SW-Kamerun, W-Kongo, W-Gabun, Äquatorial-Guinea)
Lebensraum
immergrüner Regenwald
Feuchte Urwälder
Nahrung
Allesfresser
Früchte, Sprossen, Blätter, Wurzeln, Insekten, Pilze, Samen, kl. Wirbeltiere
Aktivität
tagaktiv
Mandrills sind tagaktive Tiere
GewichtM 27 kg , W 12 kg
GrößeKörperlänge 56 - 81 cm, Schulterhöhe bis 80 cm
Lebensdauer25 Jahre (Zoo: 40 Jahre)
FortpflanzungNach einer Tragezeit von 6 Monaten kommt 1 Jungtier zur Welt.
Gefährdung
Stufe 3
Mandrills sind bereits stark gefährdet
FeindeLeopard, Mensch
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